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Allein in Brisbane

Als Steffi wieder nach Hause geflogen ist, hieß es für mich: Jobsuche und Zimmersuche.
Ich habe zunächst in einem Hostel eingecheckt – genauer gesagt in einem Podstel, also einer Art Schlafkapsel-Hostel. Die Idee fand ich eigentlich cool: ein bisschen Privatsphäre. Wie kann man sich das also vorstellen? Im Prinzip war es ein riesiger Raum mit 150 Betten, ja richtig gelesen 150 Betten in einem Raum.

Meine Begeisterung verflog allerdings recht schnell. Mein Bettnachbar über mir hatte eine wilde Partynacht inkl. Damenbesuch mit Happy End wenn ihr versteht, was ich meine. An Schlaf war also nicht zu denken und wieder einmal dachte ich mir „was zur Hölle mache ich hier eigentlich?“. Am nächsten Tag war es mir natürlich nicht zu blöd meinen Bettnachbarn an der Rezeption zu melden, da Besuch lt. Hausregeln nicht erlaubt war. Tja, da musste er dann 50 Dollar Strafe zahlen, war also eine teure Nacht für ihn.

Nach ein paar ruhigen Nächten habe ich beschlossen, das Hostel zu wechseln. Das neue Hostel war kleiner, nur 18 Betten, sogar mit Fitnessbereich. Klingt gut – war’s aber leider nicht. Mein Pod war direkt am Boden, und meine Mitbewohner – größtenteils Männer mittleren Alters – liefen gern mal nur mit einem Handtuch bekleidet herum. Ich habe mich einfach nicht wohlgefühlt und bin nach fünf Tagen wieder ins erste Podstel zurück. Hier war ich diesmal im kleineren Raum, also nur 60 Betten in einem Raum – was für ein Luxus!

Brezeln rollen & Zimmersuche

Parallel dazu lief natürlich die Jobsuche – anfangs etwas zäh, aber dann hatte ich Glück: Ein Brezelstand suchte Personal, ich durfte zum Probearbeiten kommen und hatte kurz darauf meinen Job!
Von da an hieß es: Teig machen, Brezeln rollen, verkaufen, putzen – etwa 30–35 Stunden pro Woche. Endlich wieder Routine im Alltag (und Geld auf dem Konto haha). Und um noch mehr Routinen zu haben habe ich mich auch gleich in einem Fitnessstudio angemeldet welches Spinning und Box-Kurse anbietet.

Fehlte nur noch ein Zimmer. Nach einigen Besichtigungen wurde ich fündig – aber nicht ohne skurrile Erlebnisse. Bei einer Besichtigung pinkelte mir ein kleiner Hund direkt vor die Füße. Noch verrückter: die derzeitige Bewohnerin des Zimmers wartete später draußen auf mich, um mich zu warnen – die Vermieter würden wohl ohne Erlaubnis in die Zimmer gehen!
Zum Glück habe ich kurz darauf ein schönes Zimmer gefunden und bin zwei Tage später eingezogen. Ich wohnte also in Fortitude Valley, eine „spannende“ Ecke von Brisbane. Mir gefällts 🙂

Neue Stadt, neue Freunde

Natürlich wollte ich auch neue Leute kennenlernen. Schon in meiner ersten Woche allein in Brisbane habe ich mich zu einem Friend Making Event der Gruppe Brisbaneworkingholidaygirls angemeldet – und das war eine der besten Entscheidungen überhaupt!

Wir trafen uns in einer Bar, spielten Kennenlernspiele und daraus ist dann eine wirklich lustige Runde aus vier Mädels entstanden. Zwei davon kommen aus Irland, eine aus Kanada und ich aus Österreich. Eine Woche später waren wir schon gemeinsam feiern in Fortitude Valley, dem Partyviertel von Brisbane. So schnell kann man Freunde finden.

Nebenbei habe ich weiter die Stadt und auch die Gold Coast ein wenig erkundet und zur Abwechslung habe ich auch mal wieder den Golfschläger geschwungen. Nur wenige Minuten von meinem WG-Zimmer entfernt gibt es eine Driving Range, quasi mitten in der Stadt.

Arbeit, WG-Zimmer, Freunde, Fitnessstudio – klingt nach einem geregelten Leben, oder?
Aber wie so oft kommt alles ein bisschen anders, als man denkt … 😄

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